Erlebnisse sind der nächste Bestandteil der Gameducation. Erlebnisse sind eine direkte Folge von Emotionen, da echte Erlebnisse immer mit Ihnen zusammenhängen. Erlebnisse im Spieldesign zu beachten, heißt, die Realität möglichst genau in die Fiktion zu transportieren. Das Schwingen eines Baseballschlägers in ein Videospiel zu transportieren konnte schließlich mit der Wii gelöst werden, sodass ein wichtiger Faktor übertragen werden konnte. Wichtig ist es hier, wirklich die Essenz herauszufinden, da eine genaue Abbildung natürlich unmöglich ist. Was heißt das für die Schule?

Auch hier sollten die wesentlichen Bestandteile vom „Lernstoff“ in der Lernumgebung ein Äquivalent haben. Für das Fach Wirtschaft/Politik bietet es sich hier z.B. an, je nach Themenschwerpunkt Kartenspiele, Computerspiele, Simulationen oder Planspiele zu spielen. Denn diese Spiele sind wesentlich handlungsaktiver, realistischer und dadurch auch instinktiv nachvollziehbarer als das „Auswendiglernen“ aus dem Heft. Hier einige Beispiele/Ideen:

Ein Kartenspiel übers Handeln, Verhandeln, Knappheit und Überfluss. Die Spieler müssen in ständigem Austausch miteinander zum besten Bohnenbauer werden.

Vielseitiges Spiel mit einem Wirtschaftssimulator. Kostenrechnung kann hier direkt ausprobiert werden, z.B. mit der Grundfrage: Waren kaufen oder selbst herstellen?

Der Aufbau eines Freizeitparks erfordert viel Wissen über Abläufe, Marketing (Wo platziere ich die Toiletten) und einer Übersicht über Einnahmen und Ausgaben.

All diese Beispiele haben einen hohen strategischen, mathemathischen und damit wirtschaftlichen Faktor, der durch das StoryTelling natürlich extrem unterstützt wird. Der Spieler ist dabei immer in einer Art Managerrolle. Die Spiele haben unterschiedliche Schwerpunkte, weshalb eine Problemstellung immer genau an das Spiel angepasst gestellt werden muss und entweder im Spiel gegeneinander (Bohnanza) oder im Parallelspiel (Stronghold und Rollercoaster) ausprobiert, getestet und analysiert werden kann. Hier spielen natürlich noch weitere Vorteile der Gameducation eine Rolle, doch das Erlebnis als Manager ist hier ein wesentlicher Punkt, der durch diese Spiele als Essenz transportiert wird. Spätesten hier wird klar, dass Unterrichtsstunden das kaum leisten können. Hier ist eine Lernumgebung nötig, die offen, fächerübergreifend und projektorientiert stattfindet. So könnte z.B. der Auftrag lauten, die beste Strategie zu finden, wirtschaftlich zu begründen (dabei helfen kleine Quests/Impulse), und schließlich in einem Wettkampf gegen andere Teams auszuprobieren. Spätestens hier schließt sich der Kreis: Denn auch Manager müssen irgendwann für ihre Zahlen und Ergebnisse gerade stehen. Die Erlebnisessenz ist fast vollendet 😉 Noch besser wären natürlich, Projekte wie „Überleben in der Natur“, „4 Wochen auf See“,  und ähnliche Abenteuer… doch das mal in einem extra Beitrag.

Erfahrungen gestalten

Spiel- und Lernerfahrungen haben mehr gemeinsam als man denkt. Meine Anregungen zum Gamedesign habe ich u.a. aus diesem tollen und ausführlichen Buch. Mit einem Klick darauf, kannst du es dir auch selbst kaufen und dir selbst Gedanken dazu machen. Damit unterstützt du mich, ohne dass es dich zusätzlich etwas kostet.

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